Workshop "Qualitätsoffensive Niedersachsen"

"Erprobte Lehr-/Lern-Konzepte in ihrer Vielfalt" in Braunschweig, 10./11. September 2015

Etwa 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen niedersächsischen Hochschulen und Universitäten trafen sich an der TU Braunschweig im Haus der Wissenschaft. Thema waren Lehr-/Lernkonzepte und wie hochschuldidaktische Angebote an die Lehrenden gebracht werden können.

Tag 1 - Kollegiale Beratung für Projektmitarbeiter/-innen

Unsere kompetente und ideenreiche Moderatorin: Malgorzata "Goscha" Karpinska, TU Braunschweig.

Da es drei Anliegen zur Auswahl gab, die bearbeitet werden konnten, stellte Goscha die Frage "Wie heiß ist das Thema für Sie?"

Wie heiß brennt es?

download.php?file=19264&embedded=1&text=26943Methode zur Themenwahl:

  1. Wer ein Thema vorgeschlagen hat, notiert auf einer Karte einen Temperaturwert von 0° bis 100°C und drückt so aus, wie persönlich relevant das Thema gerade ist.
  2. Die Karten werden aufgedeckt, die höchste Temperatur gewinnt.

Und der Gewinner ist:

 "Wie kann die Nachfrage nach hochschuldidaktischen Angeboten nachhaltig gesteigert werden?"

Nachfrage nach hochschuldidaktischen Angeboten nachhaltig steigern?

Einige wesentliche Ergebnisse:

  • Multiplikatoren und gute Beispiele identifizieren und sichtbar machen
  • Netzwerken unterstützen, informelle Runden besuchen
  • Gremiensitzungen besuchen
  • Neuberufene ansprechen
  • Aktions- und Informationstage
  • Konkrete Anliegen und Problemstellungen aufgreifen
  • Begleitung und Support anbieten
  • ggf. Auszeichnungen/Preise verleihen

Rollenspiel

Ein weiteres Thema wurde als Rollenspiel bearbeitet.

  1. Das Anliegen wird geschildert.
  2. Die Kolleg/-innen schlüpfen in die Rolle der Stakeholder des Anliegens (z.B. der geplanten Zielgruppe einer Weiterbildung) und werden in ihre Rolle eingewiesen.
  3. Aus Sicht der übernommenen Rolle geben die Teilnehmer eine Rückmeldung der möglichen Erwartungen, Anliegen oder Probleme.
  4. Die beratene Person erhält - hoffentlich - Anregungen und Ideen.

Tag 1 - Posterausstellung

Die Workshop-Teilnehmer/-innen konnten ausgewählte Lehr-/Lernszenarien als Poster mitbringen und vorstellen. Es waren auch einige interessante Projekte und Aktivitäten dabei, das war dann zwar keine Lehre, aber doch sehr spannend!

Impulsvortrag

"Die Hochschullehre im 21. Jahrhundert - neue Lehr-/Lern-Konzepte"

Prof. Dr. Jürgen Handke, Phillips-Universität Marburg

 

Jürgen Handke - zur Person

„Ars legendi-Preis für exzellente Hochschullehre -
Preisräger 2015: Jürgen Handke“

Aktuelle Publikationen Jürgen Handke

Handke, Jürgen: Handbuch Hochschullehre Digital - Schritt für Schritt in die Zukunft der Uni; Tectum Verlag 2015 [demnächst als eBook in Jade Hochschulbibliothek; Rezension von Dr. Anne Thillosen, e-teaching.org]

Handke, Jürgen: Patient Hochschullehre - Vorschläge für eine zeitgemäße Lehre im 21. Jahrhundert; Tectum Verlag 2014

Handke, Jürgen: The inverted classroom model: the 2nd German ICM-Conference - proceedings; München: Oldenbourg, 2013

Universität Marburg, Webseite Jürgen Handke

(29.10.2015-SHe)

In aller Kürze ...

  1. Digitalisierung
    • ... ist ein Fakt.
    • ... betrifft nicht nur die Materialien!
    • .. bedeutet Aufwand
    • Erst aus Inhaltsvermittlung + Inhaltserschließung + passgenaue Begleitmaterialien + Kommunikation entsteht ein "Digitales Gesamtpaket"
  2. Shift Activities
    • Üben und vertiefen!
    • Inverted Classroom (ICM)
    • Benötigt Gruppenarbeitsplätze für "Smart Working"
  3. Digitale Kursformate
    • Zwei-in-Eins-Format (z.B. zwei Zielgruppen gemeinsam im Hörsaal)
    • FLOCK - ist ein flexibler on-campus-Kurs
    • MOOC - Ziel: Vertiefung und Marketing
    • Zeit-Maß für Umfang von Vorlesungen überprüfen
  4. Mehrwerte
    • Zeitlich flexibel getaktete Angebote. Stoff im 3-, 5- oder 7-Wochen-Rhythmus und damit z.B. Entzerrung von Klausurterminen
    • Aufwertung der Präsenzlehre durch intensive Vertiefung im Hörsaal

Tag 2 - World-Café

In den Gruppen wurden verschiedene Themen bearbeitet, z.B.

  • Messbarkeit der Wirksamkeit
  • Nachhaltigkeit und Transfer

Messbarkeit der Wirkung

Folgendes habe ich mir als Ergebnis bzw. Anregung notiert:

  • Besser einzelne, konkrete Maßnahmen betrachten
  • Verschiedene Perspektiven berücksichtigen (denn die Stakeholder haben unterschiedliche Ziele!)
    • Lehrende
    • Hochschulleitung
    • Studierende
    • Beratungsstelle
  • Die richtigen Evaluierungsfragen stellen:
    • konkret
    • messbar
    • Prüfungsformen überdenken. Kann das Vermittelte mit der gewählten Prüfungsform erfasst werden?

Gute Lehre

Aussage einer Teilnehmerin: "Gute Lehre - was das ist, ist längst erforscht."

Ergänzte Quellen (21.10.2015-SHe):

  • Charta guter Lehre: Lehren - Lernen - Prüfen
    (Webseite "Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft")
    mit Beispielen aus der Hochschulpraxis
  • Jorzik, Bettina (Hrsg.), Charta guter Lehre: Grundsätze und Leitlinien für eine bessere Lehrkultur
    (PDF des Stifterverbandes)
    zusammengetragen von Preisträgern und Finalisten des Wettbewerbs exzellente Lehre

Nachhaltigkeit und Transfer

  • Currikulare Verankerung, z.B. von "Interkultureller Kompetenz"
  • Hochschuldidaktische Beratung in Studiengangsentwicklung und Akkreditierung verankern